23. Mai 2025 — Schloßplatz und Breite Straße — Wissenschaftliches Kolloquium — PETRI Berlin
Ziel der Veranstaltung ist es, die vielschichtige, von gesellschaftlichen und politischen Brüchen gekennzeichnete Geschichte des Schloßplatzes sowie der Breiten Straße als ehemals repräsentativste Orte Berlins historisch, archäologisch und architekturhistorisch einem breiteren, stadthistorisch interessierten Publikum zu präsentieren.
Mit dem Humboldt Forum in der Kubatur des ehemaligen Hohenzollernschlosses gewann die historische Mitte Berlins einen prägenden baulichen Bezugspunkt zum Verständnis der Stadtgeschichte zurück. Doch das Schloss stand mitnichten am Beginn der kommunalen Vergangenheit der Doppelstadt Berlin-Cölln. Als die Hohenzollern 1442/43 den Cöllner Bürgern ihre Residenz aufzwangen, blickte die Stadt bereits stolz auf eine circa 300-jährige Geschichte zurück.
Seit dieser Zeit spielte die Breite Straße eine herausgehobene Rolle. Ihre Anlage geht auf die Anfänge der Doppelstadt ab dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts zurück. Die Straße verband den Cöllner Stadtkern, das heißt das Rathaus, den Marktplatz und die Petrikirche, mit dem am anderen Ende gelegenen Dominikanerkloster (und später mit dem Schloss). Die einstige Magistrale gehörte vom Mittelalter bis in das 18. Jahrhundert hinein zu den ältesten und vornehmsten Straßen Alt-Cöllns.
Reiche Cöllner siedelten sich hier an und verliehen der Breiten Straße Glanz. Mit der Errichtung des Schlosses erfüllten der Schloßplatz und die Breite Straße nach 1443 die vielfältigen ökonomischen, kulturellen, zeremoniellen und medialen Anforderungen der Hohenzollernresidenz. Sie dienten zur Darstellung von Macht und übernahmen über Jahrhunderte hinweg die Funktionen eines Regierungs- und Geschäftsviertels gleichermaßen. Diese einstige historische Bedeutung für die urbane Entwicklung des heutigen Stadtzentrums wird im wissenschaftlichen Kolloquium schlaglichtartig erhellt.
Das Programm finden Sie hier.