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Friedhof der Märzgefallenen. Zum Ort der Revolution von 1848 in der DDR I wissenschaftliche Tagung I 9. & 10. Juni 2022

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Berlin war 1848 eine der wichtigen europäischen Revolutionsmetropolen, in der der Friedhof der Märzgefallenen als Begräbnisort zweier Revolutionen besondere gedenk- und erinnerungspolitische Bedeutung erlangte. Von Beginn an diente der Friedhof als zentraler Referenzpunkt der Demokratiegeschichte – auch nach 1945, als unter dem Eindruck der NS-Diktatur sowie mit dem beginnenden Kalten Krieg eine politische Vereinnahmung einsetzte. Indem die Märzrevolution offensiv für die Rechtfertigung des jeweiligen politischen Systems genutzt wurde, entstanden wirkmächtige Bilder der ‚gescheiterten‘, der ‚bürgerlichen‘ oder der ‚proleta- rischen‘ Revolution. Sie bestimmten die jeweilige Erinnerungskultur. Genau an diesen Rezeptionen möchte die Tagung ansetzen. In Vorbereitung auf das 175-jährige Jubiläum 2023 sollen primär die Erinnerungsphasen in der DDR herausgearbeitet werden sowie das urbane Umfeld, in das der Friedhof eingebettet war. Ziel ist es, die starke gestalterische DDR-Prägung dieses Gedenkortes kritisch zu reflektieren und Wege zu suchen, wie heute verantwortungsvoll mit diesem Erbe und der demokratiegeschichtlichen Bedeutung der Revolution umgegangen werden kann.

Tagungsprogramm

0:00 Begrüßung und Einführung

0:07 Grußwort des Direktors des Landesdenkmalamtes | Christoph Rauhut (Berlin)

7:52 Grußwort der Vorsitzenden der Historischen Kommission zu Berlin e.V. | Ulrike Höroldt (Berlin)

18:02 Einführung | Susanne Kitschun (Berlin)

22:00 Einführung | Oliver Gaida (Berlin)

28:50 Überblick zum Gedenken an 1848 im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts | Rüdiger Hachtmann (Potsdam)

1:43:10 Sektion 1 | Der Erinnerungsort in der DDR | Moderation Hanno Hochmuth (Potsdam)

1:46:27 Erinnern an 1848 abseits der Gedenkfeiern. Von Amnestie bis Zinna-Kult (1948–1958) | Oliver Gaida (Berlin)

2:09:26 „Wir, die Erben dieser aufrechten Patrioten...“. Der Friedhof der Märzgefallenen und das Gedenken an die Märzrevolution in der DDR (1961–1978) | Susanne Kitschun (Berlin)

3:34:33 Sektion 2 | Das urbane Umfeld in Zeiten der DDR | Moderation Rüdiger Hachtmann (Potsdam)

3:37:23 Eine gut vernetzte Konstante. Der Friedhof der Märzgefallenen und sein urbanes Umfeld | Leonie Glabau (Berlin)

4:03:22 Broiler, Skateboards und Delfine. Der Volkspark Friedrichshain als Ort des urbanen Vergnügens | Hanno Hochmuth (Potsdam)

5:20:32 Öffentliche Abendveranstaltung

5:27:22 Abendvortrag | Revolutionen erinnern. 1848, 1918 und 1989 im deutschen Gedächtnis | Martin Sabrow (Potsdam)

6:08:01 Sektion 3 | Denkmalpflege in der DDR | Moderation Leonie Glabau (Berlin)

6:10:44 „Fort mit den Trümmern und was Neues hingebaut!“ Neuinterpretation des Erinnerungsortes Friedhof der Märzgefallenen in der DDR | Martin Ernerth (Berlin)

6:51:02 Berliner Denkmalpflege in der DDR | Sigrid Brandt (Salzburg)

7:59:35 Sektion 4 | Geschichtsbilder | Moderation Rüdiger Hachtmann (Potsdam)

8:04:31 1848er-Revolutionsforschung in der DDR. Schwerpunkte, Diskussionen, Einbettung | Jürgen Hofmann (Berlin)

8:35:53 „... mehr als ein Akt historischen Gedenkens“. Der Friedhof der Märzgefallenen als Projektionsfläche für Nostalgie und marxistische Teleologie in der DDR | Moisés Prieto (Bern)

9:03:36 Ein ideologisches Pendant zum Friedhof der Märzgefallenen? Die Frankfurter Paulskirche in der Geschichtspolitik der DDR | Tobias Hirschmüller (Eichstätt)

10:32:11 Podiumsdiskussion | Der Friedhof der Märzgefallenen als Erinnerungsort gestern, heute und morgen